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GTA vs. Driver (SanAndreas)

Grand Theft Auto vs. Driver - Die ganze Wahrheit!

Die Gemeinsamkeiten zwischen Driv3r und dem fünften GTA-Teil San Andreas lassen sich nur schwer abstreiten. Massig Action, wilde Verfolgungsjagden, gefährliche Schusswechsel etc. Und schon lange tobt ein heißer Konkurrenzkampf zwischen der GTA- und der Driver-Serie. Am 15. November 1997 erschuf DMA-Design mit dem 2D-Action-Game Grand Theft Auto ein neues Spielerlebnis. In den Städten Liberty City, Vice City & San Andreas konnte man sich nahezu jeden Wunsch erfüllen. Alles was das Herz eines Gangsters erfreute, war in GTA möglich. Doch die 2D-Optik, an der man auch noch im Add-On GTA London und der Fortsetzung GTA II festhielt, wirkte wenig zeitgemäß.

Das dachten sich auch die Jungs von Reflections Interactive und begannen ihre Arbeit an Driver. Doch in Driver übernimmt der Spieler nicht die Rolle eines Gangsters, sondern die eines Polizisten. In heißen Schlitten konntet ihr ab 1999 in Miami, LA, San Francisco und New York Gangster jagen. Die Magazine titelten Driver ist wie GTA, nur mit toller 3D-Optik. Reflections hatte es also tatsächlich geschafft, ein GTA-ähnliches Spiel in die dritte Dimension zu bringen. Doch die Nachteile gegenüber GTA ließen sich nicht leugnen. Zwar bot Driver mehr Städte und eine sehr viel bessere Grafik, jedoch war man auf das Auto angewiesen, aussteigen und zu Fuß laufen war nicht möglich. Daran änderte auch Driver 2 nichts, welches 2000 für die PlayStation erschien.

Die GTA-Macher waren es nun, die den nächsten entscheidenden Schritt machten. GTA, mit allen seinen Vorzügen, hielt Einzug in die 3D-Welt. Im Oktober 2001 veröffentlichte Rockstar Games mit GTA III das bis dato kommerziell erfolgreichste Action-Game. Driver schien der Verlierer im Wettstreit um den Genre-Thron zu sein. Die GTA-Entwickler verhöhnten Driver sogar noch in GTA III mit der Mission V-Mann Tanner, in welcher ihr einen Undercover-Cop namens Tanner jagen müsst, der außer seinen fahrerischen Qualitäten ein ziemlicher Schwachkopf sein soll. Eine direktere Anspielung auf die fehlenden Features außerhalb des Autos in Driver konnte es nicht geben.

Ein Jahr darauf setzte Rockstar Games mit GTA Vice City sogar noch einen drauf. In nahezu jeder Hinsicht gelang es Rockstar den schon brillanten Vorgänger GTA III zu übertreffen. Auch der Erfolg stieg noch weiter und so wurde Vice City zum bis heute bestverkauften PlayStation 2 Spiel und bestverkauften Action-Game aller Zeiten. Doch Reflections Interactive ließ sich nicht beirren und produzierte unterdessen den genialen Action-Racer Stuntman für die PlayStation 2. Eine geniale Physik-Engine machte Stuntman so einzigartig. Und mithilfe dieser wollte man nun auch das alte Zugpferd wieder aus dem Stall holen: Driver! Das neue Projekt war nun also Driver 3, bzw. später Driv3r. Man hatte aus der Vergangenheit gelernt und somit sollte Tanner in Driv3r nicht nur im Auto, sondern auch zu Fuß und zu Wasser die Städte (un)sicher machen. Denn im Gegensatz zu GTA Vice City bietet Driv3r gleich drei Städte: Miami, Nizza und Instanbul.

Auch in nahezu allen anderen Punkten wollte Driv3r die GTA-Konkurrenz übertreffen. Mehr Fahrzeuge, bedeutend bessere Grafik, mehr Realismus, bessere Fahrphysik und viele einmalige Features wie der Regisseur-Modus. Sogar eine Rache für den Hohn in GTA III baute der Entwickler in Driv3r ein. Timmie Vercinelli, welcher nicht nur im Namen eine große Ähnlichkeit zu Tommy Vercetti besitzt, ist ein schießwütiger Charakter in Driv3r. An den Armen trägt er außerdem kleine Schwimmflügel, da man in GTA III und Vice City ja bekanntlich nicht schwimmen kann. Doch der Release im Juni war für viele eine Ernüchterung. Zwar lief der Verkaufssart sehr gut, die Wertungen in Fachmagazin lagen jedoch teilweise nur bei 54 %. Driv3r konnte zwar in vielen Punkten überzeugen, dies jedoch nur als Nachfolger von Driver 1 und 2, als GTA Konkurrent stellte Driv3r eine kleine Enttäuschung dar. Die Freiheit, das Flair & der schwarze Humor - was GTA zu dem machte was es ist - fehlte Driv3r einfach. Im GTA-Lager war es bis zum ersten März 2004 eher still. Zielstrebig arbeitete man hinter verschlossenen Türen am bisher größten und komplexesten Teil der GTA-Reihe.

Die ersten Infos und Screenshots zu GTA San Andreas gab es dann zur Electronic Entertainment Expo (E3) im Mai. Der neuste GTA Teil sorgte erwartungsgemäß für große Furore. San Andreas ist keine Stadt, sondern ein fiktiver - an Kalifornien angelehnter - Staat in den USA. In diesem Staat kann sich der Spieler in drei Städten austoben: Los Santos (Los Angeles), San Fierro (San Francisco) und Las Venturas (Las Vegas). Diese Städte werden außerdem durch Highways verbunden sein. Hier konnte man also bereits wieder mit Driv3r gleichziehen. Doch wird das im Oktober erscheinende San Andreas den Driver-Konkurrenten wieder alt aussehen lassen? Die Chancen stehen gut. Zwar bietet Driv3r auch drei Städte, riesige Landregionen gibt es jedoch nur in San Andreas. Auch die Auswahl der Fahrzeuge ist in San Andreas viel größer als in Driv3r. Ob Flugzeuge, Gelände-Quads, Helikopter, Monster-Trucks oder Mähdrescher, all das findet man nur in San Andreas. Doch Driv3r ist unverkennbar ein Teil der Driver-Reihe, San Andreas ist ein hundertprozentiges GTA Original! Beides hat seine unverkennbaren Vor- und Nachteile.

Während Driv3r zum Beispiel eine ultrarealistische Top-Grafik benutzt, baut GTA weiterhin auf den bewährten Comic-Look. Außerdem wirkt auch San Andreas wieder sehr überzogen und gefüttert mit schwarzem Humor, auch wenn man dieses Mal etwas ernster sein will als beim Gute Laune Spiel Vice City. Driv3r dagegen ist ein ernster Action-Krimi.

Einerseits kann man zwar sagen, dass sich GTA und Driver nie zuvor ähnlicher waren, andererseits prägen sie aber beide ihren eigenen, unverkennbaren Stil. Deshalb glaube ich, dass sie erstmals beide ihre eigene große Fangemeinde finden werden. Driv3r überzeugte durch eine spannende Story, geniale Grafik, realistische Fahrphysik und ein komplexes Schadensmodell, auch wenn es nicht die Wertungen von Vice City erreichen konnte. GTA San Andreas wird im Oktober durch das bewährte GTA-Flair, die unendlichen Freiheiten und eine pfiffige Story überzeugen können.